Zusammenfassung:
Gold hat 2025 neue Allzeithochs markiert (zwischenzeitlich über 4.000 USD/oz), getragen von Safe-Haven-Nachfrage, erwarteten US-Zinssenkungen, starken Notenbankkäufen und ETF-Zuflüssen. Nach dem Sprung folgte ein spürbarer Rücksetzer – typisch für parabolische Phasen. Für Anleger:innen bleibt die regelbasierte Quote entscheidend, nicht die Tagesmeldung.
Wo stehen wir?
Im Oktober 2025 überschritt der Goldpreis erstmals die Marke von 4.000 USD/oz und erreichte neue Rekorde. Mehrere große Medien und Datenanbieter bestätigten die Ausbrüche; zugleich machte die außergewöhnliche Dynamik 2025 zum stärksten Goldjahr seit Jahrzehnten.
Treiber des Anstiegs
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Zinsen & Dollar: Erwartete US-Zinssenkungen erhöhten die Attraktivität des unverzinsten Metalls; zeitweise unterstützten auch Dollar-Bewegungen. Zusätzliche Impulse lieferten Handels-/Tarifrisiken, die Safe-Haven-Ströme verstärkten.
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Notenbanken: Zentralbanken blieben bedeutende Nettokäufer und signalisierten in Umfragen weiteres Aufstocken – strukturelle Nachfrage, die weniger preissensitiv agiert.
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ETF-Zuflüsse & Privatnachfrage: Nach zögerlichen Jahren kehrten Gold-ETFs mit kräftigen Zuflüssen zurück; auch Barren-/Münzkäufe lagen wieder auf hohem Niveau.
…und warum es danach abwärts ging
Nach dem Rekordhoch kam eine rasche Korrektur (zwischenzeitlich rund −8 % in einer Woche) – typische „Luftablassen“-Phase nach einem steilen Anstieg. Solche Bewegungen sind in Trendmärkten normal und sagen wenig über den Mehrjahres-Case aus, erhöhen aber das Timing-Risiko.
Was bedeutet das für Portfolios?
1) Rolle definieren, nicht den Gipfel jagen. Gold dient in der Regel als Diversifikator und potenzieller Stabilisator in Stressphasen – nicht als Renditemotor. Die sinnvolle Quote hängt vom Risikobudget und der restlichen Allokation ab.
2) Regelbasiertes Rebalancing. Nach starken Ausschlägen wird die Gewichtung per Regelwerk zurückgeführt oder ergänzt – so wird Emotion durch Disziplin ersetzt.
3) Umsetzung bewusst wählen. Physisch (Barren/Münzen) vs. börsengehandelt (ETC/ETF) hat unterschiedliche Implikationen bezüglich Kosten, Liquidität, Verwahrung und Emittentenrisiko; Qualität (z. B. LBMA-Standards) bleibt zentral.
4) Kontext zählt. Gold ist kein Garant für Krisenschutz oder reale Rendite – Zins-, Währungs- und Regimewechsel können Phasen relativer Schwäche erzeugen.
Datenlage 2025 im Überblick
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Rekordniveau: Erstes Überschreiten von 4.000 USD/oz im Oktober; teils darüber hinaus.
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Nachfragebild: Q3 zeigte ETF-Zuflüsse (≈ +222 t) und weiterhin hohe Barren/Münzen-Käufe; Notenbankkäufe blieben erhöht.
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Strukturelle Käufer: Umfrage unter Zentralbanken: Mehrheit erwartet weiter steigende Goldreserven in den nächsten 12 Monaten.
Chancen & Risiken – unser Fazit
Gold profitiert von Unsicherheit, sinkenden Realzinsen und struktureller Nachfrage. Gleichzeitig erhöhen parabolische Phasen die Volatilität; Korrekturen sind wahrscheinlich – aber nicht zwingend trendbeendend. Für vermögende Privatkund:innen ist ein maßvoller, regelbasierter Baustein sinnvoller als taktische Preiswetten.
Fortis-Standpunkt
Wir verankern Gold strategisch in Bandbreiten, die zu Ihrem IPS (Investment Policy Statement) passen, und steuern die Quote über klar definierte Rebalancing-Regeln. Umsetzung, Verwahrung und Kosten werden transparent dokumentiert – Werte bewahren – Nachhaltigkeit fördern.
